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Der Unterschied zwischen Sünde und Psychopathologie im Konzept der Acedia von Thomas von Aquin. Mögliche Beziehungen zu den Entwicklungen der zeitgenössischen Psychologie

Das Phänomen der Acedia erhält im Werk des Thomas von Aquin einen ganzheitlichen Ansatz, der es erlaubt, es auf verschiedenen Ebenen zu verstehen. Tatsächlich kann dieses Phänomen von zwei verschiedenen und sich ergänzenden Gesichtspunkten betrachtet werden, was zu einer „Typologie“ der Acedia führt: einerseits wird sie als vorsätzliche und sündige Handlung verstanden und andererseits als pre-moralische leidenschaftliche Regung. Diese Regung entsteht aus zwei Quellen: aus dem Wesen des Menschen als gefallene Kreatur (und in diesem Fall könnte man von einer ontologischen Kausalität sprechen, mangels eines besseren Ausdrucks) und aus biopsychosozialen Bestimmungsfaktoren. Alle diese Fälle sind Zustände, die mögliche psychopathologische Projektionen beinhalten, jedoch mit unterschiedlichen kausalen Erklärungen. Diese Erklärungen enthüllen eine anthropologische Vorstellung, welche die psychisch sensible Ebene auf präziser Weise von der spirituellen Ebene unterscheidet.

Schlüsselwörter:
Acedia; Sünde; sinnliche Begierde; existenzielle Leere


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