Im vorliegenden Beitrag sollen die historisch-konzeptionellen Grundlagen des kannibalistischen Aspektes erneut aufgenommen und in Zusammenhang mit der freudschen Oralität untersucht werden. Ziel ist es, die herleitenden Hypothesen zu hinterfragen und zu untersuchen, inwiefern sie zum besseren Verständnis von Essstörungen beitragen können. Zunächst wird der Ursprung des Begriffs 'kannibal' untersucht. Anschließend wird die Einführung des Kannibalismus in den Bereich der Psychoanalyse untersucht, um schließlich aufzuzeigen wie die paradoxen Zusammenhänge zur Lust und zum Bedürfnis, die die Essstörungen verdeutlichen, neu definiert werden könnten, und zwar als kannibalische Triebe der Oralität.
Kannibale; Freud; Oralität; Essstörungen